Blutwerte

Zahlreiche Stoffe im Blut geben dem Arzt Hinweise auf bestehende Krankheiten und gesundheitliche Risikofaktoren. Ein Überblick über wichtige Laborwerte*)

  • Albumin Wird in der Leber gebildet und ist zuständig für die Flüssigkeitsverteilung im Körper und den Transport fettlöslicher Stoffe. Eine Abweichung von den Normwerten kann etwa auf eine Nierenerkrankung, Magelernährung oder Leberzirrhose hinweisen.
  • Alkalische Phosphatase Ein wichtiges Enzym, das vor allem in Knochen, Muskeln, der Leber und in den Gallengängen vorkommt. Ein Anstieg des Wertes deutet auf Erkrankungen in diesen Geweben hin.
  • Antithrombin III (AT3) Reguliert die Blutgerinnung und bewirkt, dass sich keine gefährlichen Thrombosen bilden. Ein krankheitsbedingt niedriger Wert deutet auf ein erhöhtes Thromboserisiko hin.
  • Bilirubin So heißt der gelbe Gallenfarbstoff, der beim Abbau roter Blutkörperchen entsteht. Ein zu hoher (durch eine Krankheit bedingter) Wert führt zur Gelbsucht.
  • C-reaktives Protein (CRP) In der Leber gebildetes Eiweiß des körpereigenen Abwehrsystems. Ein erhöhter Wert ist ein unspezifischer Hinweis auf eine entzündliche Erkrankung..
  • Fibrinogen Dieses Eiweiß ist für die Blutgerinnung wichtig. Erhöht ist dieser Wert etwa bei Entzündungen und Tumoren, erniedrigt bei Leberschäden und schwerem Blutverlust.
  • FT3 und FT4 Beides sind Schilddrüsenhormone (freies Trijodthyronin und freies Thyroxin). Abweichungen von Normwerten deuten auf eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse hin.
  • Gamma-GT (GGT) Ein Enzym, das an Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Steigt der GGT-Wert, kann eine Erkrankung der Leber oder Gallengängen vorliegen.
  • Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT, AST) Bezeichnung für ein Enzym, das den Stoffwechsel der Aminosäuren in den Zellen beschleunigt. Ein erhöhter Wert kann auf viele Erkrankungen hindeuten.
  • Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT, ALT) Sie benötigt der Körper, um eine Aminosäure abzubauen. Bei Leberschäden und Muskelerkrankungen steigt der GPT-Wert.
  • HDL Dieses wichtige Transporteiweiß entfernt überschüssiges Cholesterin und wird daher auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet. Ist viel davon vorhanden, sinkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
  • Hämatokrit (Hk) Bezeichnet die Zählüssigkeit des Blutes, genauer gesagt das Verhältnis von festen zu flüssigen Bestandteilen. Er gibt Aufschluss über den Wasserhaushalt und den Gehalt des Blutes an roten Blutkörperchen.
  • Hämoglobin (Hb) Der rote Blutfarbstoff reguliert den Sauerstofftransport. Niedrige Werte deuten auf einen Eisenmangel, Blutverlust oder Störungen der Blutbildung hin.
  • HbA1c Lagert sich ein Zuckermolekül an den Blutfarbstoff Hämoglobin an, spricht man von HbA1c. Dieser Wert gibt Aufschluss über die Höhe des Blutzuckers in den vergangenen sechs bis acht Wochen..
  • Kreatinin Ein Abbauprodukt des Muskelstoffs Kreatin. Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt der Kreatiningehalt im Blut.
  • Kreatinkinase (CK) Dieses Muskelenzym ist für die Bereitstellung von Energie wichtig. Der Blutwert ist eine wesentliche Größe bei der Diagnose und Verlaufskontrolle eines Herzinfarkts.
  • Laktat-Dehydrogenase (LDH) Stoffwechselenzym, das überall im Körper vorkommt, im Blut jedoch in geringer Konzentration. Ein erhöhter Blutwert deutet also darauf hin, dass irgendwo im Körper Zellen oder Organe geschädigt werden.
  • Prostatata-spezifisches Antigen (PSA) Wird in der Prostatat gebildet und bei Schädigungen (etwa bösartigen Verläufen) ins Blut gegeben. Der PSA-Wert dient zur Früherkennung von Prostatakrebs.
  • Rheumafaktor Zuckereiweißstoffe, die bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen vermehrt auftreten.

*) Normwerte sind in dieser Aufstellung nicht genannt, da sie oft vom Einzelfall abhängen.

(10.04.2010/HME)