Was hat die Wanzen in den USA aus ihrem "Dornröschenschlaf" geweckt? Dafür kommen mehrere Gründe in Betracht. Offensichtlich ist, dass die gebräuchlichen Insektiziden nicht mehr gegen die Blutsauger wirken. Die Ursache dafür ist vermutlich eine unsachgemäße Bekämpfung der Parasiten. "Dies kann einerseits zur Entstehung von Resistenzen und andererseits zu einer Weiterverbreitung führen", weiß Fachmann Michael Faulde.
Die Experten gehen davon aus, dass die Tiere vor allem von Touristen nach Nordamerika gelangten, gleichsam als blinde Passagiere in Kleidern und Gepäckstücken von Reisenden.
Trotz offensichtlich zunehmender Ausbreitung liegen Deutschland keine verlässlichen Zahlen zu Wanzenbefall vor. Dagegen gibt es in der Schweiz, Österreich und Dänemark verstärkt Wanzenalarm.
"Im Unterschied zu vielen anderen Parasiten wie etwa Kleiderläusen oder Flöhen sind Bettwanzen bislang nie als Überträger von Erregern nachgewiesen worden. Sie gelten als reine Hygieneschädlinge", erklärt Faulde.
Ecklig sind sie trotzdem. Nachts kommen sie aus ihren Verstecken, durchbohren mit ihrem Rüssel die Haut und saugen Blut. Die Bohrstelle juckt stark. Aus den Stichreaktionen kann grundsätzlich nicht auf den Verursacher geschlossen werden. Eine Ausnahme bilden Flöhe. Sie piesacken ihre Opfer durch eine Reihe von "Teststichen". Das ergibt ein ganz typisches Muster: die sogenannte Flohstichleiter.
Der Menschenfloh (Pulex irritans) ist in Deutschland glücklicherweise sehr selten geworden. Doch was viele nicht wissen: Uns befallen auch andere Flöhe, vor allem Katzenflöhe, Hunden, Igeln und Kaninchen. Gefährlich daran ist, das Parasiten Krankheiten wie das Katzenfieber auf Menschen übertragen können. Da hilft nur eins: die Haustiere regelmäßig waschen. Sonst heißt es irgendwann in den eigenen vier Wänden : "Flohalarm".