Enormer Kraftakt


Schließlich sollte auch der für die Körperpflege nötige Kraftaufwand nicht unterschätzt werden: "Im eigenen Zuhause sind die baulichen Voraussetzungen für Pflegemaßnahmen oft nicht optimal. Wenn man dann Pflegebedürftigen duschen möchte, kann es schon ein Kraftakt werden. Da hilft es eine Fachkraft zu haben, die weiß, wie man das am besten bewältigt."
Pflegekassen bieten den Angehörigen auch kostenlose Kurse und individuelle Schulungen zu Hause an, die das nötige Know how vermitteln. "Diese Kurse werden beim DRK von speziell geschulten Fachkräften durchgeführt und sind von vielen Anbietern flächendeckend verfügbar.", weiß Elvers. Im Mittelpunkt stehen dabei die konkreten Bedürfnisse der Teilnehmer und praktische Übungen.
Zudem gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die die Pflege erleichtern - vom Pflegebett für Bettlägrige bis zu Inkontinenzprodukten, Rollstuhl und Badewannenlift (siehe nächste Seite). Darüber, ob ein bestimmtes Hilfsmittel erstattet wird, erteilen die Kranken- und Pflegekassen Auskunft. Viele kommunale Pflege- und Seniorenberatungsstellen können ebenfalls wertvolle Tipps geben. Sie sagen Ihnen auch, welche Ansprüche Sie haben und wie Sie diese bei einem negativen Bescheid der Krankenkasse durchsetzen können. Olaf Christen rät in so einem Fall grundsätzlich zum Widerspruch: "Viele Menschen machen das nicht, weil sie glauben, dass man nach einem negativen Bescheid sowieso nichts mehr tun könne. Ein Widerspruch kann sich aber lohnen."

Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe zum 1. November 2009 in der Apotheken-Umschau, und durfte mit freundlicher Genehmigung des Wort & Bild Verlages veröffentlicht werden. (Autor: Christian Krumm)