Nervliche Zerreißprobe
So sieht es auch Andreas Elvers, Referent für Ambulante Pflege beim Deutschen Roten Kreuz (DRK): "Besonders bei der Pflege Demenzkranker ist die psychische Belastung immens, weil man den Familienangehörigen immer noch als den Menschen wahrnimmt, der er mal war, aber nun eben nicht mehr ist."
Psychosoziale Hilfsangebote für pflegende Angehörige seien sehr dünn gesät, lediglich in vereinzelten Regionen und in Großstädten gebe es entsprechende Angehörigengruppen, Pflege- oder Nottelefone. Aber selbst wenn Hilfe angeboten werde, sagt Christen, "stellt sich die Frage : Wer kümmert sich während meiner Abwesenheit um den Pflegebedürftigen?" Und schließlich würden viele gar nicht mit anderen über ihre eigene Situation sprechen wollen. "Man kommt an die Leute nicht ran."
Ambulante Pflegedienste bieten Unterstützung beim Waschen, Baden, An- und Ausziehen sowie beim Umlagern und anderen Tätigkeiten, die an den Kräften zehren. "Es gibt auch häufig Hemmschwellen, den eigenen Vater oder Mutter zu waschen", sagt Andreas Elvers. Je nach Pflegestufe übernehmen die Krankenkassen die Kosten bis zu einer bestimmten Höhe.
Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe zum 1. November 2009 in der Apotheken-Umschau, und durfte mit freundlicher Genehmigung des Wort & Bild Verlages veröffentlicht werden. (Autor: Christian Krumm)