Vor allem Tees und Salben

1010-error.png
Ganz ausgestorben ist die Herstellung individueller Medizin in der Rezepturräumen der Apotheken aber nicht: Vor allem Teemischungen und Salben werden dort heute noch angefertigt. Und manchmal trifft man auch auf eine so traditionsbewusste Apotheke wie die von Thomas Lubina. "Eine Tablettenmaschine wie unsere haben schätzungsweise nur noch 20 Apotheken in ganz Deutschland", erzählt der Pharmazeut. "Mit ihr pressen wir eigene Ambroxol-Hustentabletten." Dazu verarbeitet der Apotheker den Wirkstoff in mehreren Schritten zu einem rieselfähigen Granulat, "damit es in der Maschine rund läuft".

Das grüne Gerät aus Gusseisen hat ein Schwungrad wie eine alte Nähmaschine. Es rattert auch ähnlich, wenn Ober- und Unterstempel wiederholt aufeinander treffen und das Granulat zur Tablette pressen. Zwischen den Stempeln befindet sich eine Matrize, die Form und Prägung - Buchstaben oder Teilungskerben - bestimmt. "Die Kunden schätzen es, wenn sie wissen, dass ihr Apotheker die Arznei selbst herstellt", berichtet Lubina. Kinder freuen sich ebenfalls über die Tablettenmaschine, prägt sie doch auch Lubinas verlockende Traubenzucker-Drops. Für Patienten mit entzündlichen Erkrankungen fertigt der Apotheker zudem Bromelain-Kapseln, und auf Wunsch verschüttelt er auch homöopathische Tropfen.
Dieser Artikel erschien in der Märzausgabe zum 01. März 2010 in der Apotheken-Umschau, und durfte mit freundlicher Genehmigung des Wort & Bild Verlages veröffentlicht werden. (Autorin: Annemarie Schwarz)