Bestellen wie im Rausch

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Sucht Einkaufen rund um die Uhr, egal wo, ohne Bargeld:
Das Internet macht es möglich. Vielen wird das zum Verhängnis
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Er holte sich keine Kontoauszüge, öffnete keine Briefe, ging nicht mehr ans Telefon - und wenn es an der Haustür klingelte , rechnete Max Mustermann* mit dem Gerichtsvollzieher - oder der Polizei. Der heute 24-Jährige war kaufsüchtig, machte 40.000 Euro Schulden. Beim Einkaufen war ich glücklich", erzählt er. Darüber, ob er die Dinge irgendwann auch bezahlen könne, habe er nicht nachgedacht.

Aus drei Wohnungen musste Max Mustermann ausziehen, für die Miete war nie Geld übrig. Mehrmals stand er wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht. Er verlor seine Arbeit und entging nur knapp einer Gefängnisstrafe. "Das hat mich wachgerüttelt", erinnert sich der junge Mann. Er begann eine Therapie, nach mehreren Jahren Sucht.
 *) Name geändert
 
Dieser Artikel erschien in der Juliausgabe zum 01. Juli 2011 in der Apotheken-Umschau, und durfte mit freundlicher Genehmigung des Wort & Bild Verlages veröffentlicht werden. (Autorin: Julia Rotherbl)