In der Folge verschlechtert sich die Durchblutung in dem betroffenen Bereich immer weiter. Dadurch nimmt die Versorgung mit Sauerstoff ab, das Gewebe unter der Hautoberfläche beginnt schon nach wenigen Stunden abzusterben. Schließlich entstehen Blasen, die nach außen aufbrechen - das Druckgeschwür ist nicht mehr zu übersehen. "Bleibt die Belastung bestehen, breitet sich ein solches Geschwür von der Haut in tiefere Schichten des Fettgewebes und der Muskulatur aus und befällt sogar die Knochen", schildert Dr. Jennifer Anders von der Forschungsabteilung im Zentrum für Geriatrie und Gerontologie am Albertinen-Haus in Hamburg. Nicht selten dient die Wunde Bakterien als Eintrittspforte, sodass sich das umliegende Gewebe entzündet und im Extremfall eine lebensgefährliche Blutvergiftung entsteht.
Druckgeschwüre bilden sich vor allem an Stellen, an denen zwischen Haut und Knochen nur wenig oder keine Muskulatur liegt und die beim Liegen auf die Unterlage gedrückt werden. Dazu gehören Fersen, Knöchel, Knie, Hüftknochen, Ellenbogen, Handgelenke, Schulterblätter, die Kreuzbeinregion und der Hinterkopf. Letztlich kann ein Dekubitus aber an jeder Stelle belasteten Körperstelle auftreten.
Auch Medikamente, welche die Körperwahrnehmung einschränken, etwa Schmerz- oder Beruhigungsmittel, können die Entstehung eines Druckgeschwürs fördern, weil die Betroffenen die Gewebeschäden dann nicht rechtzeitig bemerken.